Fotos: Rifail Ajdarpasic
PRESSE | REVIEWS
“Herbstlaub lässt König Philipp II. von Spanien am Ende auf die fallen, die er überleben musste, um selbst im Herbst seines Lebens stehend den eigenen Zerfall noch ein wenig aufhalten zu können. Dem neben ihm stehenden Großinquisitor bleibt allein seine nicht von Gott, sondern vielmehr nur durch machtgierige Menschen gegebene Allmacht, die doch nur Ohnmacht so gleich kommt. Und mit einem großartigen Satz von Alfred Schnittkes REQUIEM endet diese finale Szene in Verdis DON CARLO musikalisch fesselnd und auf beeindruckende Art überwältigend. Das Theater Münster hat mit der Zusammenfügung von Verdis DON CARLO und Schnittkes REQUIEM ein künstlerisches Wagnis vollzogen. Und es wurde ein bedeutsamer Opernabend. (...)
Das Bühnenbild von Rifail Ajdarpasic in dominierenden Holz- und Erdtönen, Farben der dritten Jahreszeit und viel Raum und Möglichkeiten für Auftritte und Abgänge, vermittelt die düstere Grundstimmung in diesem Drama auf anschauliche Art. Die dazu gestalteten Kostüme von Ariane Isabell Unfried passten sich, nicht nur im historischen Kontext, der Idee der, bei näherer Betrachtung, sicher nicht konventionellen Inszenierung kongenial an. (...)“ Das Opernmagazin
“(...) Es ist ein Experiment, das weitgehend stimmig wirkt und mit dem das Haus zudem einen Gegenentwurf zur legendären „Don Carlo“-Produktion von Humburg und Hilsdorf bietet, die so fest im kollektiven Gedächtnis des münsterschen Opernpublikums sitzt. (...) Das fantastische Bühnenbild von Rifail Ajdarpasic (...) Der geheimnisvolle Einheitsraum, dessen wuchtige Türen sich gefängnisgleich schließen können und dessen Lichtschächte ein wenig an das grandiose Skulpturprojekt in der Eissporthalle erinnern (...) Ein Hingucker sind die farblich sprechenden Kostüme von Ariane Isabell Unfried und, mehr noch, manche Frisuren: Die Haartracht der Hofdamen scheint wild aus dem strengen Hofzeremoniell auszubrechen, und die weiße Mähne des Großinquisitors lässt ihn wie einen Todesengel daherkommen. (...)“ Westfälische Nachrichten